Der kalte Herbsttag, der noch im kalendarischen Sommer liegt, hat schon fast winterliche Züge. Es ist dicht bewölkt, windig und regnet bei sechs Grad. Im Gebirg’ ist es im Lauf des Tages bis in höhere Tallagen Weiß geworden. Die offizielle Schneefallgrenze liegt bei 1.000 – 1.500 Meter. Während es draußen stürmt, tobt drinnen beim Holzwirt in Ascholding der Saal. Schon Stunden vor Beginn der heutigen Abendveranstaltung füllt sich der Saal. Es geht gar nicht mehr darum sich die besten Plätze zu sichern, sondern darum reinzukommen, denn es wird voll. Heut findet der „Jagahoagart“ der Jagdkreisgruppe Wolfratshausen statt.

Der Dondl Hans hat hochkarätige Musiker und Gäste für die Veranstaltung gewinnen können. Der Haushamer Bergwachtgesang hat sich in der Tradition der Riederinger Sänger einen großen Namen gemacht. Der Dreiwinkl-Gsang mit Michi Scheil, Erika Dettendorfer und Tamara Kaltenbacher hat zugesagt und aus dem Zillertal kommt mit dem Motto „Ohne Strom – mit Hut“ die Beggl-Musi.

20 Uhr. Nachdem mittlerweile reichlich Zeit war der guten Küche beim Holzwirt zuzusprechen beginnt der Dondl Hans den offiziellen Teil des Abends. Nach der ersten Anmoderation geht’s fulminant los.

Wolfratshausen ist in der Luxuslage gleich auf zwei Jagdhornbläsergruppen zugreifen zu können. Die „Neuen Bläser“ geleitet von der Hansch Karin sind im vorderen und die „Alten“ unter der Leitung von der Zenzi Bromberger im hinteren Teil des Saals platziert. Beide Gruppen werden an diesem Abend getreu dem jagdlichem Brauchtum mit gewohnt starker musikalischer Leistung, ihre Hörner klingen lassen.

Den musikalischen Teil eröffnen die „Neuen Bläser“.

Es folgen die eröffnenden Worte vom Heinz Repert, dem neuen ersten Vorsitzenden der Jagdkreisgruppe Wolfratshausen bei denen mit seinen Gästen besonders die Freunde „echter Volksmusik“ begrüßt.

Der Dondl Hans moderiert weiter durch den Abend und stellt die jungen Zillertaler vor. Die Beggl-Musi. Beggl, das sind sechs begeisterte junge Musiker deren Freude am Musikmachen man sofort spürt. Mit Harfe, Quetschn, vier mal Blech und einem unglaublichen Schwung begeistern sie die Zuhörer.

Weiter geht’s jetzt im hinteren Teil des Saals. Die „Alten Bläser“ haben die Zeit genutzt sich hinten aufzustellen und lassen jetzt hören, mit welcher virtuosen Qualität sie ihre Hörner beherrschen.

Auf der Bühne hat sich der „Haushamer Bergwachtgsang“ aufgestellt und erklärt in ihrem ersten Lied des Abends, dass „die Gams a Steigerei wert is“.

Der Dondl Hans meldet sich zu Wort und erzählt in seiner unnachahmlichen Weise eine Anekdote von einer Treibjagd die sich im Isartal anno 1970 abgespielt hat.

Wieder lässt sich der „Haushamer Bergwachtgsang“  hören.
Diesmal erfahren wir: „Des jagarische Lebn is hiod a Freid auf da Welt!“

Für heute zum ersten mal tritt jetzt der Harfenist der Beggl-Musi mit einem Harfensolo auf. Eine gaaanz starke Leistung, die der Dondl Hans mit den Worten kommentiert: „Du host es studieren dürfen und i hob ma ois säiba beibringa miassn.“

Weiter wieder mit dem „Haushamer Bergwachtgsang“. „Drom auf da Rotn Wand“.

Jetzt kommt der Einsatz einer jungen Dame die der Hans in Icking vergeblich gesucht und in Walchstadt gefunden hat und der Enkel vom Hans. Gemeinsam mit den vier jungen bis ganz kleinen gibt’s erst mal vom ältesten seiner Enkel ein Bekenntnis zur bayerischen Mundart (Wer Hochdeitsch, Englisch und Boarisch konn, konn mehra) und danach vom Hans auf der Harfe begleitet eine Gesangseinlage.

Wieder spielt die Beggl-Musi, gefolgt von einem ersten Auftritt am heutigen Abend des „Dreiwinkl G’sangs“ zusammengesetzt aus drei Musikern aus den Orten Nussdorf, Berchtesgaden und Piding mit „Aus Lodn a Gwandl“.  

Der Dondl Hans meldet sich jetzt mit „Betrachtungen zur Lederhose“ zu Wort.
Wieder spielt „Beggl-Musi“ schmissig mit Harfe und Quetschn.

Der Hans ratscht in einem kleinen Sketch mit dem Forstdirektor Olaf

Jetzt hat das Publikum erstmals Zeit zu zeigen, ob es nur aus interessierten Zuhörern besteht, oder über mehr Potential verfügt. Gemeinsam mit allen wird „Von der hohen Oim auf die höchste Schneid“ angestimmt und zusammen gesungen.

Wieder spielt die „Beggl-Musi“ und nach einer letzten Moderation vom Hans geht es in die Pause.

Nach der Pause eröffnet die „Zenzi“ mit ihren Jagdhornbläsern den zweiten Teil des Abends.  Der„Dreiwinkl G’sang“ übernimmt, danach die „Neuen Bläser“.

Einen kurzen Hinweis gibt’s auf die Hubertusmesse am 23. Oktober im Passauer Dom, also gleich ums Eck. Der Hans macht weiter mit Anekdoten  zum Arnhofer und dem Endlhauser Revier. Darauf der „Dreiwinkl G’sang“ mit „Wuist a Gamsal schiaßn, muasst a Schneid hom“ und „So leb den Wohl, du wunderschönes Gamsgebirg“. Die „Beggl-Musi“ spielt sowohl in kompletter Stärke als auch wieder mit Harfensoli.

Danach der „Haushamer Bergwachtgsang“ mit „An der schwarzen Wand hob i mein Kugelstand“.

Es übernimmt wieder der Hans diesmal besinnlich zum Thema Heimat und wie es für diejenigen ist, die ihre verloren haben. Dazu „Beggl-Musi“ diesmal mit einem „getragenen Stück“. Die Haushamer lassen das schöne Stück „Über d’ Alma“, bekannt als Titelmusik von „Unter unserem Himmel“ hören. Wieder meldet sich der Dondl Hans mit Geschichten der Turmschreiber zu Wort.  „Beggl-Musi“ spielt. Der „Haushamer Bergwachtgsang“ mit einem Jodler, dann nähert sich der Abend langsam an sein Ende.

Der Gastgeber des Abends, Heinz Repert spricht abschließende Worte des Dankes und damit ist der offizielle Teil des „Jagahoagarts zu Ende.


Die Musiker sind unbeeindruckt, setzen sich in den Saal und machen weiter mit Tanzmusik. Der Saal hat viel Platz, und den Tänzern hats Spaß gemacht.

Der Felix Maiwald von Buchenhain hat den Abend mitgeschnitten.

Ab einer Spende von 10,-€ an die Jagdkreisgruppe Wolfratshausen e.V., gibts eine CD gratis.

Verwendungszweck
„Spende CD-Jagahoagart 2022“
Raiffeisenbank Isar-Loisachtal eG
IBAN DE72 7016 9543 0001 0042 55