Nur so ist gewährleistet, dass unnötiges Tierleid vermieden wird, dem Tierschutz und der Waidgerechtigkeit genüge getan und keine Gefährdung Dritter beim jagdlichen Umgang mit der Waffe besteht. Die öffentliche Sicherheit ist neben dem Tierwohl ein essentielles Gut.
Das jagdliche Schießen und insbesondere das regelmäßige Üben gehören nicht nur zum Kern des Vereinslebens unserer Kreisgruppen und Jägervereine im BJV, sondern sind oft Höhepunkte im Jahresprogramm. Die BJV-Kreisgruppe Wolfratshausen hat vor ein paar Jahren ihr Kreisgruppenschießen mit Hilfe des Referats Schießwesen und des BJV-Schießausschusses neu aufgesetzt und eine spannende und gelungene Veranstaltung für ihre Mitglieder entwickelt.
„Jeder Jäger ist für seinen Schuss verantwortlich.“ Gut abkommen sowie sicher und präzise treffen sind wichtige Grundlagen für die waidgerechte Jagd und gehören zum jagdlichen Handwerk. Unser jährliches Kreisgruppenschießen in gemütlichem Rahmen soll anregen, regelmäßig zu trainieren und die eigene Schießfertigkeit zu verbessern sowie die Möglichkeit bieten, dies im Wettkampf mit einem guten Ergebnis unter Beweis zu stellen. Sach und Ehrenpreise auf hohem Niveau sowie die Dokumentation durch das BJV-Schiessübungsheft und die BJV-Schiessübungsnadeln bringen Freude und belohnen den vorbildlichen Schützen.
Jedes Jahr werden die unterschiedlichen Disziplinen meist neu ausgestaltet. Die Schießobmänner Markus Morell und Sven Weidlich haben mit ihren engagierten Helfern bereits weit im Vorfeld alle Hände voll zu tun. Die umfangreichen Vorbereitungen beginnen etwa sechs Monate vor der Veranstaltung. Termine müssen gefunden, die Disziplinen erarbeitet und ein reibungsloser Ablauf organisiert werden. Die Scheibe hat eine besondere Schlüsselrolle. Aus ihr leitet sich der komplette Wettbewerb ab, weil damit verschiedene Wertungen unter Berücksichtigung der Möglichkeiten am Stand Achenkirch vereint werden müssen. Beispielsweise sollten die BJVGams- und -Büchsennadel in einem Durchgang ausgeschossen werden. Um dies zu ermöglichen, wurde in Zusammenarbeit mit dem BJV eigens die „Wolfratshauser Regel“ entwickelt.
Steht die Organisation, gilt es, die Einladung mit Ausschreibung, Anmeldung und Anfahrtsplan aufzusetzen, zu gestalten, zu drucken und per Brief zu versenden. Eine schriftliche Einladung per Post ist einerseits notwendig, um auch wirklich alle Mitglieder zu erreichen und andererseits die gesetzlichen Anforderungen zum grenzüberschreitenden Verbringen von Schusswaffen nach Tirol zu legitimieren. Eine zentrale Aufgabe fällt der Auswertung des Schießens zu. Diese ist der Garant für eine reibungslose Durchführung und macht jedes Jahr eine individuelle Auswertungstabelle erforderlich. Die Erfassung und Auswertung erfolgen mittels Tabellenkalkulationssoftware. Verantwortlich für diesen aufwendigen und sehr anspruchsvollen Teil der Veranstaltung sind Sven Weidlich und Wolfgang Jähnig. „Es gibt keine standardisierte, fertige Auswertungstabelle“, erklärt Weidlich. „Die Schießergebnisse werden so in detaillierten Excel-Tabellen festgehalten und mit Hilfe von entsprechend erstellten Formel ausgewertet.“
Ein weiterer wichtiger und gleichzeitig sehr aufwendiger Punkt ist die Beschaffung der Preise. Hochwertige und angemessene Preise verschaffen dem Kreisgruppenschießen zusätzliche Attraktivität. Diese müssen also zunächst in den eigenen Reihen und bei Firmen akquiriert werden. Es gelingt uns jedes Jahr mit Hilfe unserer Vereinskameraden, wertvolle Preise vergeben zu können.
Ganz besonderer Dank für die vergangenen Jahre gilt hier den privaten Sponsoren Peter Pelz, der zum wiederholten Male einen Rothirschabschuss bei Hubert Billiani in Vorderriss für den Vereinsmeister gestiftet hat, und Markus Klattenbacher für wiederholt als Glückspreis gestiftete Rotwildabschüsse. Die hochwertigen Ehrenpreise wurden zum wiederholten Male von Graveur Morell München gestiftet.
Danke für das große und unverminderte Engagement seit der ersten Durchführung im Jahr 2016.
Der Tag beginnt früh für das Organisatoren-Team. Nach Einweisung, Kontrolle und Abnahme des Standes werden die Vorbereitungen für die ankommenden Schützen getroffen. Die Teilnehmer werden bei der Anmeldung mittels EDV erfasst, Jagdscheine werden kontrolliert, und das BJV-Schiessübungsheft wird ausgehändigt. Die personalisierten Scheiben werden vorbereitet – mit Zuordnung des Schützen zum jeweiligen Lot sowie der Standnummer. Nachdem die Schützen die Stände bezogen haben, werden sie in den Ablauf eingewiesen. Nach dem Durchgang werden die Ergebnisse sofort geheim ausgewertet und in das Schießbuch eingetragen. Von Beginn an meistert diese Aufgaben das eingespielte Team aus Sven Weidlich, Wolfgang Jähnig und Jürgen Treske. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz.
Genauso wichtig wie der Leistungsgedanke war dem Organisationsteam der Aspekt der Geselligkeit und des Miteinanders. „Das Kreisgruppenschießen ist eine Veranstaltung für alle Mitglieder“. „Wir haben die Regeln und Anforderungen so angelegt, dass wirklich jeder mitmachen kann. Herausgekommen ist ein Fest für Blattljaga und Freunde des geselligen Beisammenseins, das zugleich den Anforderungen der BJV-Schiessübungsnachweise in jeder Hinsicht nachkommt.“ Dies bestätigt Markus Morell: „Uns war besonders wichtig, dass am Ende des Tages möglichst jeder mit einer Trophäe nach Hause gehen kann.“
In den Jahren 2020 und 2021 musste die Veranstaltung leider pandemiebedingt ausgesetzt werden.