Naturschutz ist ein wesentlicher Bestandteil des Umweltschutzes und umfasst Maßnahmen und Strategien zum Schutz und zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität.
Die Jagd trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren und den Artenreichtum zu schützen. Jäger wirken wesentlich auf den Schutz und Erhalt von Lebensräumen ein und fördern die genetische Vielfalt in ihren Revieren. In Bayern spielen sowohl die Jagd als auch umfassende Naturschutzmaßnahmen eine wesentliche Rolle im Erhalt und Schutz der natürlichen Umwelt mit dem Ziel artenreiche Ökosysteme für zukünftige Generationen zu bewahren.
In einigen Regionen bedrohen invasive oder übermäßig vermehrte Arten die Existenz seltener oder gefährdeter Arten. Durch die Bejagung dieser problematischen Arten können Jäger zum Schutz der Biodiversität beitragen. Jäger beteiligen sich an Programmen zum Schutz und zur Wiederansiedlung gefährdeter Arten. Sie unterstützen Maßnahmen, die den Lebensraum dieser Arten verbessern und schützen.
Bekämpfung invasiver Arten:
Jäger helfen dabei, invasive Arten zu kontrollieren, die einheimische, gefährdete Arten
bedrohen. Invasive Arten können durch Konkurrenz um Ressourcen, Raubdruck oder
Krankheitsübertragung einheimische Arten gefährden.
Durch gezielte Bejagung invasiver Arten tragen Jäger zum Schutz der heimischen Fauna bei.
Überwachung und Forschung:
Jäger sind oft in Monitoring-Programme eingebunden, bei denen sie Daten über
Wildtierpopulationen sammeln. Diese Informationen sind wertvoll für den Naturschutz,
da sie helfen, den Zustand von gefährdeten Arten zu überwachen und Schutzmaßnahmen anzupassen.
Wiederansiedlungsprojekte:
Jäger unterstützen Wiederansiedlungsprojekte, bei denen bedrohte oder bereits
ausgestorbene Arten in geeignete Lebensräume zurückgebracht werden.
Solche Projekte erfordern umfangreiche Vorbereitung und Pflege der Habitate,
um sicherzustellen, dass die Tiere eine Chance zum Überleben haben.
Schutz vor Überpopulation und Konkurrenz:
Durch regulierte Jagd kann die Populationsdichte von Wildtieren kontrolliert werden,
um die Konkurrenz um Ressourcen zu verringern. Dies kann indirekt gefährdeten Arten
zugutekommen, die von einer stabilen und ausgewogenen Umwelt abhängen.
Die Jagd spielt eine wichtige Rolle beim Schutz von Wildtieren wie Rehkitzen und jungen Hasen vor den Gefahren der Wiesen-Mahd.
Gesetzliche relevante Grundlagen
Tierschutzgesetz (TierSchG)
Nach § 1 des Tierschutzgesetzes ist es verboten, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Dies gilt auch für Wildtiere wie Rehkitze.
Bundesjagdgesetz (BJagdG)
Das Bundesjagdgesetz enthält Bestimmungen, die indirekt den Schutz von Wildtieren, einschließlich Rehkitzen, während der Mähsaison betreffen.
§ 19 BJagdG verbietet es, Tiere mutwillig zu verletzen oder zu töten, was auch auf das Mähen von Wiesen angewendet werden kann, wenn keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Gelebte Praxis
Landwirte und Jagd pflegen im Regelfall ein gutes gemeinsames Einvernehmen und tauschen regelmäßig Informationen aus. Die Ankündigung wo und wann gemäht werden soll, gehört dazu. Rehkitze werden oft von ihren Müttern in hohem Gras versteckt und sind deshalb schwer zu sehen. Der Landwirt muss seine Wiesen vor dem Mähen abgehen, nutzt dabei aber gern die Hilfe „Seines Jägers“.
Absuchen der Wiesen
Vor der Mahd durchkämmen Jäger die Wiesen, um Kitze und Junghasen aufzuspüren und in Sicherheit zu bringen.
Verwendung von Drohnen
Moderne Technologie wie Drohnen mit Wärmebildkameras wird eingesetzt, um die Tiere im hohen Gras zu lokalisieren. Diese Methode ist besonders effektiv, da sie eine große Fläche schnell und präzise abdecken kann. Da bei angekündigten Schönwetterphasen meist viele Bauern gleichzeitig mähen wollen, ist das ein entscheidender Vorteil um die vielen anfallenden Hektar möglichst zeitnah bewältigen zu können.
Einsatz von Wildrettern
Spezielle Geräte, die blinken und akustische Signale aussenden, werden unterstützt von dünnen blauen Mülltüten (die Tüten rascheln im Wind und Wild kann Blau sehen) über Nacht auf den Feldern platziert. Erfahrene Wildmütter nehmen das als Gefahr und sie führen ihren Nachwuchs nachts aus der Wiese, bevor die Mähmaschinen kommen.
Diese Maßnahmen sind essenziell, um die jungen Tiere vor Verletzungen oder Tod durch landwirtschaftliche Maschinen zu schützen und tragen somit zur Erhaltung der Artenvielfalt und der ökologischen Balance bei.
Botulismus ist eine ernste Krankheit, die durch das Toxin des Bakteriums Clostridium botulinum verursacht wird. Diese Krankheit kann sowohl Menschen als auch Tiere betreffen. Ein besonderes Risiko besteht, wenn Silage mit toten Tieren, wie z.B. Rehkitzen, kontaminiert ist. Die Anwesenheit von toten Tieren in der Silage kann die Bedingungen schaffen, unter denen Clostridium botulinum gedeihen und Toxine produzieren kann.
Botulismus in der Silage durch tote Kitze
Verunreinigung der Silage
Wenn Rehkitze oder andere Tiere während des Mähens getötet und zusammen mit dem Gras in die Silage eingebracht werden, können sie zur Kontamination der Silage beitragen.
Anaerobe Bedingungen
Silage wird unter anaeroben Bedingungen fermentiert, was bedeutet, dass der Sauerstoffgehalt niedrig ist. Diese Bedingungen sind ideal für das Wachstum von Clostridium botulinum.
Produktion von Toxinen
Clostridium botulinum kann in der Silage Toxine produzieren, wenn es genügend Nährstoffe und die richtigen anaeroben Bedingungen gibt. Diese Toxine sind extrem gefährlich und können Botulismus verursachen, wenn kontaminierte Silage an Tiere verfüttert wird.
Silage, die positiv auf Clostridium botulinum getestet wurde, muss sicher entsorgt werden, um weitere Kontamination zu verhindern.
Die effektivste Methode zur Verhinderung von Botulismus ist die sorgfältige Suche nach Rehkitzen und anderen Wildtieren vor dem Mähen.
Botulismus durch tote Kitze in der Silage stellt ein erhebliches Risiko für die Gesundheit von Nutztieren dar. Vorbeugende Maßnahmen, wie die Kitzsuche vor dem Mähen und sorgfältige Erntepraktiken, sind unerlässlich, um dieses Risiko zu minimieren. Landwirte sollten sich der Gefahren bewusst sein und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit ihrer Tiere zu schützen.
Jäger erhalten und fördern die Gesundheit und das Gleichgewicht von Wildtierpopulationen.
Kontrolle der Populationsdichte:
Durch die regulierte Bejagung wird die Populationsdichte von Wildtieren kontrolliert.
Dies verhindert Überpopulationen, die zu Nahrungsmangel und Krankheiten führen können. Weniger Tiere bedeuten weniger Wettbewerb um Nahrung und Ressourcen,
was die allgemeine Gesundheit der Population verbessert.
Seuchenkontrolle:
Die Jagd kann helfen, die Ausbreitung von Krankheiten innerhalb von Wildtierpopulationen
zu begrenzen. Kranke oder schwache Tiere können gezielt entnommen werden, was die
Ausbreitung von Krankheiten wie der durch die Sarcoptes Milbe ausgelöste hochansteckende Räude, Tuberkulose oder der Afrikanischen Schweinepest reduziert.
Genetische Gesundheit:
Durch die Bejagung vorwiegend älterer und schwächerer Tiere kann die genetische Fitness
der Population gefördert werden. Stärkere, gesündere Tiere bleiben übrig, die ihre Gene
weitergeben, was die langfristige Gesundheit der Population verbessert.
Lebensraum-Management:
Jäger tragen zur Pflege und Erhaltung von Lebensräumen bei. Ein gut gemanagter Lebensraum bietet ausreichend Nahrung und Schutz, was die Gesundheit und das Überleben der Wildtiere unterstützt.
Reduktion von Mensch-Wildtier-Konflikten:
Durch die Jagd werden Wildtierpopulationen in Grenzen gehalten, was Konflikte mit Menschen, wie Ernteschäden oder Verkehrsunfälle, reduziert. Weniger Konflikte bedeuten weniger
Notwendigkeit für drastische Maßnahmen gegen Wildtiere, was deren Gesundheit und
Wohlstand fördert.
Nachhaltige Nutzung:
Die Jagd als Teil eines nachhaltigen Wildtiermanagements sorgt dafür, dass Wildpopulationen langfristig stabil und gesund bleiben. Nachhaltige Bejagung bedeutet, dass nur so viele Tiere entnommen werden, wie die Population verkraften kann.
Bergung von verunfalltem Wild:
Jäger werden oft gerufen, um verletzte oder getötete Tiere von der Unfallstelle zu entfernen,
um weitere Gefahren für den Verkehr zu vermeiden.
Verletzte Tiere suchen und erlösen:
Wenn das Wild nach einem Unfall verletzt, aber noch lebendig ist und möglicherweise in den Wald geflüchtet ist, helfen Jäger bei der Suche und erlösen das Tier, um unnötiges Leid zu vermeiden.
Dokumentation und Meldung:
Jäger dokumentieren den Unfall und melden ihn an die zuständigen Behörden, wie die Polizei oder die örtliche Jagdbehörde.
Verkehrssicherung:
In manchen Fällen unterstützen Jäger auch bei der Sicherung der Unfallstelle, bis die Polizei oder andere Rettungskräfte eintreffen.
Dadurch werden sowohl das Leid der Tiere minimiert, Unfallverursacher beruhigt, als auch die Verkehrssicherheit gewährleist.
Bekämpfung der Wilderei:
Jäger setzen sich aktiv gegen Wilderei ein, die eine große Bedrohung für viele gefährdete Arten darstellt. Sie arbeiten mit Polizei und Naturschutzbehörden zusammen, um Wilderei zu verhindern und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Überwachung:
Jäger sind oft in abgelegenen Gebieten unterwegs und können verdächtige Aktivitäten
bemerken und melden. Dabei können moderne Technologien wie Drohnen, GPS-Tracker und Kamerafallen eingesetzt werden, um Wilderei zu überwachen und zu bekämpfen. Ihre Präsenz kann Wilderer abschrecken.
Zusammenarbeit mit Behörden:
Jäger können revierübergreifend mit anderen Jägern, Polizei und anderen Staatlichen Behörden zusammenarbeiten, um Informationen über Wilderei zu teilen und koordinierte Maßnahmen zu ergreifen.
Aufklärung und Sensibilisierung:
Jäger können durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit auf die negativen Auswirkungen der Wilderei hinweisen. Die Zeiten in denen man sich den Wilderer „selbst vorgenommen“ hat, sind auch Geschichte. „Moderne Wilderei“ hat nichts mit „Sentimentaler Romantik“ zu tun. Es handelt sich schlicht und ergreifend um Habgier, bei der das Tierwohl überhaupt keine Rolle spielt. Bis auf diejenigen die sich ganzjährig der kommerziellen Wilderei verschrieben haben spielt sich der Schwerpunkt in späten Herbst wenns auf Weihnachten zugeht und im Frühjahr, wenn die Geissen auf den Wiesen stehen ab. Schonzeiten spielen keinerlei Rolle. Es muss leise und schnell gehen. Das Wild wird geblendet und mit Kleinkaliber gestreckt. Nachsuchen sind zeitlich zu riskant. Was nicht im Feuer liegt, verludert im Wald. Dass die Kitze nicht allein lebensfähig sind und dehydrieren also austrocknen und verhungern wird billigend in Kauf genommen.
Die Sorte Wilderer, die gelegentlich die heimische Kühltruhe befüllt und den ein oder anderen über die Hintertür besucht um das Portemonnaie aufzufüllen ist glücklicherweise in der Mehrzahl.
Für die Sorte Wilderer, die ganzjährig fremde Reviere abgrast und Jagdwilderei kommerziell im großen Stil betreibt, spielen auch Menschenleben keinerlei Rolle. Sie verfügen über die selbe Technologie, wie sie auch von der Jagd verwendet wird. Gewehre mit Nachtsichtgerät und Schalldämpfer, Wärmebildkameras, Drohnen und GPS-Technologie, moderne Funkgeräte und verschlüsselte Kommunikationsmittel. Der Einsatz sich auf diese Weise untereinander zu koordinieren und die Behörden zu umgehen stellt die Staatsmacht vor neue Herausforderungen. Es erfordert eine Anpassung der Überwachungs- und Strafverfolgungsmethoden, um effektiv gegen die moderne Wilderei vorzugehen. Das bedeutet verstärkte Kontrollen, Einsatz von eigenen modernen Technologien und engere Zusammenarbeit und stetigen Wissensabgleich mit lokalen Revierpächtern, Jägern, Polizei, Richtern und Staatsanwaltschaft.
Biotopgestaltung und -pflege:
Jäger legen oft Hecken, Wildäckern und Blühflächen und Feuchtbiotope an, die als Rückzugsgebiete und Nahrungsquellen für verschiedene Tierarten dienen. Sie sorgen auch für die Pflege bestehender Landschaftselemente, um deren ökologische Funktion zu erhalten. Durch die Pflege von Waldrändern und Lichtungen fördern Jagd und Forst die Biodiversität und schaffen Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.
Habitatspflege für Wiederansiedelungsprojekte von Flora und Fauna
Jäger unterstützen Projekte zur Wiederansiedlung bedrohter oder ausgestorbener Arten in geeignete Lebensräume.
Dies erfordert oft umfangreiche Habitatpflege um geeignete Lebensbedingungen für die spezifischen Bedürfnisse bedrohter oder seltener Arten zu schaffen, und deren Vorkommen oder Populationen zu stabilisieren und zu vergrößern.
In Zusammenarbeit mit Forstwirten setzen sich Jäger für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern ein. Dies beinhaltet das Pflanzen von Bäumen und das Pflegen von Waldflächen, um eine vielfältige und stabile Waldstruktur zu fördern.
Jäger setzen sich für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern ein und engagieren sich zusammen mit Forstbehörden in Bayern intensiv für den Umbau der Wälder hin zu artenreichen Mischwäldern. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber Klimawandel, Schädlingen und Krankheiten zu erhöhen. Mischwälder sind in der Regel stabiler und widerstandsfähiger als Monokulturen, da sie eine größere Vielfalt an Baumarten und Lebensräumen bieten, was wiederum die Biodiversität fördert und das Ökosystem stärkt
Jäger spielen hierbei eine wichtige Rolle, indem sie das Wildtiermanagement unterstützen. Ein ausgewogenes Verhältnis von Wild und Wald ist notwendig, um junge Bäume vor übermäßigem Verbiss zu schützen und so eine natürliche Verjüngung der Wälder zu ermöglichen.
Gemeinsam arbeiten Förster und Jäger daran, geeignete Baumarten auszuwählen, Pflanzungen durchzuführen und Maßnahmen zum Schutz der Jungbäume zu ergreifen. Diese Bemühungen tragen dazu bei, die bayerischen Wälder langfristig zu erhalten und ihre ökologische und wirtschaftliche Funktion zu sichern.
Plenterwaldwirtschaft
Ein Plenterwald ist eine Form des Waldbaus, bei der Bäume unterschiedlichen Alters und verschiedener Arten in einem einzigen Waldgebiet gemischt wachsen. Diese Wälder zeichnen sich durch eine kontinuierliche Bestandesstruktur aus, das heißt, es gibt keine eindeutigen Altersklassen, wie es in anderen Forstwirtschaftssystemen der Fall ist. Stattdessen wachsen junge, mittelalte und alte Bäume nebeneinander.
Bewirtschaftungsziel
Ziel ist es, dauerhaft nur Einzelbäume oder kleine Baumgruppen zu entnehmen und so die Waldstruktur zu erhalten und zu fördern. Dadurch wird der Wald ökologisch stabil und widerstandsfähig gegenüber Störungen wie Stürmen und Schädlingsbefall.
Erosion
Des Boden bleibt im Gegensatz zu Kahlschlägen vor Wind und Regen geschützt.
Der Humus bleibt beschattet und wird nicht von der Sonne verbrannt und ausgetrocknet.
Strukturvielfalt
Verschiedene Baumarten und Altersklassen sind gemischt.
Ständige Verjüngung
Durch natürliche Verjüngung entstehen durch Samen kontinuierlich neue Bäume die an die Standortverhältnisse angepasst sind. Trotzdem ist es möglich zusätzlich künstlich dazuzupflanzen um zu versuchen den Bestand um Baumarten zu erweitern, die mit wärmeren Temperaturen und steigender Trockenheit zukünftig besser zurechtkommen werden.
Schonende Nutzung
Einzelne Bäume oder kleine Baumgruppen werden selektiv entnommen, ohne größere Kahlschläge. Die Holzproduktion ist langfristig und nachhaltig.
Biodiversität
Unter den Bäume bleibt weiterhin die Deckung und Nahrung für Wildtiere erhalten.
Die Kombination aus Jagd- und Plenterwaldbewirtschaftung in Bayern trägt wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung der Wälder bei. Sie unterstützt die Erhaltung der Biodiversität, den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Sicherstellung der wirtschaftlichen Nutzung des Waldes.
Schutz vor Überpopulation:
Durch regulierte Jagd tragen Jäger zur Kontrolle der Populationsgrößen bestimmter Wildarten bei. Dies verhindert übermäßigen Fraßdruck auf Vegetation und hilft, das Gleichgewicht im Ökosystem zu bewahren.
Jäger leisten einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz und zur Förderung gesunder und vielfältiger Ökosysteme.
Jäger helfen dabei, invasive Pflanzen- und Tierarten zu kontrollieren, die heimische Ökosysteme bedrohen. Dies trägt zur Erhaltung der Biodiversität bei und schützt gefährdete einheimische Arten. In Bayern gibt es eine Vielzahl invasiver Pflanzen- und Tierarten, die ökologische, wirtschaftliche und gesundheitliche Probleme verursachen können.
Hier sind einige der prominentesten Beispiele:
Invasive Pflanzenarten
Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica)
Diese Pflanze breitet sich schnell aus und verdrängt einheimische Arten. Ihre starken Rhizome können Bauschäden verursachen.
Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Diese Pflanze bildet dichte Bestände, die heimische Flora verdrängen. Ihr Saft kann bei Hautkontakt in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen führen.
Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
Diese Art wächst sehr schnell und bildet dichte Bestände entlang von Flussufern, wodurch sie heimische Pflanzen verdrängt und Erosionsprobleme verstärkt.
Neophyten der Gattung Ambrosia
Ambrosia-Pflanzen produzieren Pollen, die starke allergische Reaktionen hervorrufen können und stellen somit ein Gesundheitsrisiko dar.
Invasive Tierarten
Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)
Dieser Käfer verdrängt einheimische Marienkäferarten und kann zu einem Problem in Weinbergen werden, da er bei der Weinlese in die Trauben gelangt und den Wein verunreinigt.
Nordamerikanischer Waschbär (Procyon lotor)
Waschbären breiten sich zunehmend aus und können Schäden an Gebäuden verursachen sowie Krankheiten auf Menschen und Haustiere übertragen.
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
Dieser invasive Krebs verdrängt einheimische Flusskrebsarten und überträgt die Krebspest, eine Krankheit, die für europäische Flusskrebse tödlich ist.
Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)
Diese Mückenart kann verschiedene Viruserkrankungen wie Dengue und Zika übertragen und stellt somit ein Gesundheitsrisiko dar.
Maßnahmen zur Bekämpfung
Früherkennung und schnelles Handeln
Durch Monitoring und schnelle Reaktionen kann die Ausbreitung invasiver Arten eingedämmt werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung
Information der Bevölkerung über die Gefahren invasiver Arten und deren Erkennung.
Physische Entfernung
Mechanische und manuelle Entfernung von Pflanzen sowie das Fangen und Entfernen von Tieren.
Biologische Kontrolle
Einsatz natürlicher Feinde, um die Population invasiver Arten zu reduzieren.
Gesetzgebung und Regulierung
Einführung und Durchsetzung von Gesetzen zur Kontrolle und Verhinderung der Einfuhr und Verbreitung invasiver Arten.
Es ist wichtig, dass verschiedene Akteure wie Jagd, Grundbesitzer, Behörden und die Öffentlichkeit, zusammenarbeiten, um die Bedrohung durch invasive Arten zu minimieren.
Regulierung des Wildbestands:
Durch gezielte Bejagung halten Jäger den Wildbestand auf einem Niveau, das die Natur und landwirtschaftliche Flächen verkraften können. Dies hilft, übermäßige Schäden an Feldern und Wäldern zu vermeiden.
Wildschadenmanagement:
Jäger arbeiten oft eng mit Landwirten zusammen, um Maßnahmen zur Vermeidung von Wildschäden zu entwickeln und umzusetzen. Dazu gehören Schutzmaßnahmen wie Zäune oder Vergrämungsmittel.
Wildschadensersatz:
Jäger sind bei ersatzpflichtigen Wildschäden an den Kosten beteiligt, das Landwirten Entschädigungen für durch Wild verursachte Schäden gewährt. Dies sorgt dafür, dass Landwirte Kosten die durch verstärkte Jagd vermeidbar wären, nicht allein tragen müssen.
Beobachtung und Überwachung:
Jäger überwachen regelmäßig den Zustand der Wildbestände und die Aktivitäten des Wildes. Dadurch können sie frühzeitig erkennen, wenn es zu einer erhöhten Gefahr von Wildschäden kommt, und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Beratung und Aufklärung:
Jäger beraten Landwirte hinsichtlich geeigneter Präventionsmaßnahmen und informieren sie über die Verhaltensweisen des Wildes sowie über die besten Zeiten für Aussaat und Ernte, um Schäden zu minimieren.
Jäger tragen wesentlich dazu bei, Schäden in der Landwirtschaft zu reduzieren und das Gleichgewicht zwischen Wildbestand und landwirtschaftlicher Nutzung zu wahren.
Durch gezielte Jagdpraktiken helfen Jäger, das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Tierarten zu bewahren. Eine übermäßige Population bestimmter Wildarten kann die Vegetation schädigen und zu erheblichen ökologischen Problemen führen. Verbiss an der Waldverjüngung beim Umbau des Waldes in gesunde Mischwälder und auch die Konkurrenz um begrenzte Ressourcen bei zu hohem Wildbestand können zu Problemen führen. Durch gezielte Bejagung können Jäger diese Populationen auf einem nachhaltigen Niveau halten.
Insgesamt kann die Jagd, wenn sie nachhaltig und verantwortungsvoll betrieben wird, signifikante wirtschaftliche Vorteile bringen und gleichzeitig zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen beitragen
Die Jagdindustrie in Bayern hat eine Reihe positiver wirtschaftlicher Auswirkungen, die sowohl direkt als auch indirekt auf verschiedene Sektoren der Wirtschaft einwirken.
Arbeitsplätze und Beschäftigung
Direkte Arbeitsplätze
Die Jagdindustrie schafft direkte Arbeitsplätze für Berufsjäger, Wildhüter, Forstmitarbeiter und andere Fachkräfte.
Indirekte Arbeitsplätze
Zusätzlich entstehen viele indirekte Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie, beispielsweise bei der Herstellung und dem Vertrieb von Jagdausrüstung, Waffen, Munition und Bekleidung.
Tourismus und Gastgewerbe
Jagdtourismus
Viele Jagdgebiete in Bayern ziehen nationale und internationale Touristen an. Diese Jäger tragen durch Übernachtungen, Verpflegung und andere touristische Aktivitäten zur lokalen Wirtschaft bei.
Gastgewerbe
Hotels, Pensionen, Restaurants und andere gastgewerbliche Betriebe profitieren von den Jägern, die oft für mehrere Tage in der Region bleiben.
Einkommen und Steueraufkommen
Lizenzen und Gebühren
Jäger müssen Jagdlizenzen und -gebühren zahlen, die Einnahmen für die staatlichen und lokalen Behörden generieren.
Steueraufkommen
Einkünfte aus der Jagd sowie aus dem Verkauf von Wildfleisch und anderen Produkten tragen zum Steueraufkommen bei.
Nachhaltige Landnutzung
Wald- und Landschaftspflege
Die Jagd trägt zur Erhaltung und Pflege der Wald- und Kulturlandschaften bei, was indirekt auch der Forstwirtschaft zugutekommt.
Schädlingskontrolle
Die Regulierung von Wildbeständen hilft, Schädlingsschäden an Wäldern und landwirtschaftlichen Kulturen zu minimieren, was die Produktivität der Landwirtschaft verbessert.
Produktion und Vermarktung von Wildfleisch
Wildfleischmarkt
Der Verkauf von Wildfleisch und -produkten bietet Landwirten und Jägern eine zusätzliche Einkommensquelle. Wildfleisch wird in Metzgereien, Restaurants und auf lokalen Märkten verkauft.
Nachhaltige Nahrungsquelle
Wildfleisch ist eine nachhaltige und gesunde Nahrungsquelle, die bei Verbrauchern immer beliebter wird.
Bildung und Ausbildung
Jagdschulen und Trainingszentren
Die Ausbildung von Jägern durch Jagdschulen und Trainingszentren bietet zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten und fördert das Wissen und die Fähigkeiten im Bereich der nachhaltigen Jagd.
Erhalt der Biodiversität
Artenmanagement
Durch die Regulierung der Wildbestände wird die Biodiversität gefördert und der Lebensraum für andere Tierarten erhalten.
Förderung der Artenvielfalt
Jagdpraktiken, die auf Nachhaltigkeit und Artenschutz ausgerichtet sind, tragen zur Förderung der Artenvielfalt bei.
Insgesamt hat die Jagdindustrie in Bayern also bedeutende positive wirtschaftliche Auswirkungen, die sich auf verschiedene Sektoren und Aspekte der regionalen Wirtschaft erstrecken
Jäger spielen in Bayern eine entscheidende Rolle bei der Sammlung wertvoller Daten über Wildtierbestände, deren Gesundheit und Bewegungsmuster die für wissenschaftliche Forschung und das Monitoring von Ökosystemen genutzt werden können. Diese Daten sind essenziell für die Forschung und helfen dabei, effektive Naturschutzstrategien zu entwickeln.
Überwachung der Wildtierbestände
Bestandserfassung
Jäger führen regelmäßige Zählungen durch, um die Populationen von Wildarten wie Hasen, Rehen, Wildschweinen und Hirschen zu überwachen. Diese Daten helfen, die Jagdquoten und Schutzmaßnahmen festzulegen.
Beobachtungen und Meldungen
Jäger berichten über Sichtungen von seltenen oder invasiven Arten sowie von Veränderungen in der Artenzusammensetzung. Diese Informationen sind wichtig für das Verständnis ökologischer Veränderungen.
Gesundheitsüberwachung
Tiergesundheit
Jäger sammeln Proben (z.B. Blut, Gewebe) von geschossenen Tieren, die auf Krankheiten untersucht werden. Dies hilft bei der Überwachung und Kontrolle von Tierkrankheiten wie der Afrikanischen Schweinepest, der Tollwut und der Tuberkulose.
Parasitenkontrolle
Durch die Untersuchung von Wildtieren auf Parasitenbefall (z.B. Zecken, Würmer) können Jäger zur Kontrolle und Prävention von Parasiten beitragen, die sowohl Tiere als auch Menschen betreffen können.
Bewegungsmuster und Lebensraumnutzung
Telemetrie und GPS-Tracking
Einige Jäger verwenden GPS-Halsbänder und Telemetrie, um die Bewegungen und das Verhalten von Wildtieren zu verfolgen. Diese Daten liefern wertvolle Einblicke in Wanderungen, Habitatnutzung und Konflikte mit menschlichen Aktivitäten.
Wildtierkorridore
Durch die Beobachtung und Dokumentation von Wildtierbewegungen können Jäger dazu beitragen, wichtige Wildtierkorridore zu identifizieren und zu schützen, die für die genetische Vielfalt und das Überleben von Wildtierpopulationen entscheidend sind.
Wissenschaftliche Zusammenarbeit
Forschungspartnerschaften
Jäger arbeiten oft eng mit Wissenschaftlern und Naturschutzorganisationen zusammen, um Daten zu sammeln und Forschungsprojekte zu unterstützen. Dies kann die Bereitstellung von Proben, die Durchführung von Feldstudien und die Teilnahme an Monitoring-Programmen umfassen.
Datenbanken und Berichte
Jäger liefern regelmäßig Daten an zentrale Datenbanken und Berichtsstellen, die für das Wildtiermanagement und die Forschung genutzt werden. Diese Daten sind oft öffentlich zugänglich und unterstützen eine breite Palette von wissenschaftlichen Studien.
Die Zusammenarbeit zwischen Jagd, Wissenschaft und Naturschutzbehörden ist von entscheidender Bedeutung für ein effektives Wildtiermanagement und den Schutz der biologischen Vielfalt in Bayern.
Jäger engagieren sich in Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Durch Bildungsprogramme und Informationskampagnen fördern sie das Verständnis und die Unterstützung für den Schutz bedrohter Tierarten. Sie sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Naturschutzes und der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, was zu einem größeren Bewusstsein und Unterstützung für Naturschutzmaßnahmen in der breiteren Gesellschaft führt.
Die Jagd ist eine traditionelle Praxis, die Wissen über Wildtiere und deren Lebensräume fördert und weitergibt. Viele Jäger haben ein tiefes Verständnis und eine starke Bindung zur Natur. Ihr Engagement und Wissen leisten wertvolle Beiträge zum Naturschutz.